Das drohende Ende der Postfiliale in Suchsdorf reiht sich ein in einen neuen Rückgang an Post-Infrastruktur, wodurch sich sowohl in Zentrumsnähe als auch in den äußeren Stadtteilen die Nahversorgungssituation verschlechtert. Die SSW-Ratsfraktion appelliert an die Post und ihre Vertragspartner*innen, sich ihrer Verantwortung für die Versorgung der Bevölkerung bewusst zu werden und bittet den Oberbürgermeister, mit der Post Kontakt aufzunehmen, um dem Rückgang entgegenzusteuern. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Ratsherr Marcel Schmidt:
„Die Schließungen von Postfilialen häufen sich in letzter Zeig bedenklich. Nach dem Auszug der Post aus dem Postareal Gaarden, der Schließung der Filiale in der Elisabethstraße, der angekündigten Schließung der Postbank am Lessingplatz und der geplatzten Vertragsverlängerung bei Edeka in Suchsdorf müssen wir feststellen, dass das ohnehin löchrige Netz an Postdienstleistungen in Kiel noch schwächer wird.
So eine Situation gab es in der vergangenen Wahlperiode schon einmal. 2018 haben SSW und SPD in ihrer damaligen Kooperation mit dem Antrag ‚Postdienstleistungen erhalten‘ (Drs. 0287/2018) einen einstimmigen Beschluss herbeigeführt, um die flächendeckende Versorgung mit Postdienstleistungen zu garantieren. Damals war die Aussage der Post, dass nach der Schließung der Filiale in der Wrangelstraße keine weiteren Veränderungen geplant waren. Jetzt haben wir eine andere Situation. Es ist offenbar leider erforderlich, erneut in der Sache nachzuhaken. In diesem Zusammenhang bitten wir den Oberbürgermeister, wieder Kontakt zur Post aufzunehmen und mit ihr in einen Austausch treten, mit dem Ziel, das Filialnetz aufrecht zu erhalten.
Das angestrebte Modell, nach dem die Post mit externen Ladengeschäften Verträge schließt, um dort ihre Filialen unterzubringen, bereitet offenbar an mehreren Stellen Probleme. Nach der Schließung in der Elisabethstraße will nun auch Edeka in Suchsdorf aus der Zusammenarbeit mit der Post aussteigen. Wir appellieren dringend an die Post, ihre Konditionen zu verbessern, wenn die Geschäfte nicht mehr mitziehen wollen. Die Unterbringung einer Postfiliale darf für die Vertragspartner*innen nicht zu einem Nachteil werden. Die Post und ihre Filialpartner*innen müssen sich der Tatsache bewusst werden, dass ihnen ein wichtiger Teil der Versorgung unserer Gesellschaft obliegt. Dieses Verantwortungsbewusstsein muss in die kommenden Standortentscheidungen mit einfließen.“