Zum Vorhaben zweier Anbieter von Leihfahrrädern, ein Netz in Kiel aufzubauen, erklären Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion, und Achim Heinrichs, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion:
Der Vorstoß zweier Anbieter besonders flexibler und einfacher Leihfahrradsysteme, in Kiel ein Netz von Mietstationen aufbauen zu wollen, ist ein richtiger und vor allem nachhaltiger Schritt, der helfen kann, die Verkehrssituation in der gesamten Stadt zu verbessern. Nicht erst vor dem Hintergrund der Diskussion um die Stickoxidbelastung am Theodor-Heuss-Ring, sondern gerade auch mit Blick auf eine nachhaltig lebenswerte Stadt, die Pendelnden ein kombiniertes Verkehrskonzept bieten kann, ist das (grundsätzlich) eine gute Entwicklung.
Wie erfolgreich der Gebrauch von Fahrrädern als Verkehrsmittel ist, zeigt Kopenhagen. Das konsequent seit den 1970er-Jahren ausgebaute Netz von Fahrradwegstrecken macht Dänemarks Hauptstadt zu einer der fahrradreichsten Großstädte weltweit. Gerade Pendelnde nutzen dort das Rad, um von außerhalb schnell zu ihrem Arbeitsplatz im Zentrum zu kommen. Dies gilt unter anderem, weil mit Bycyclen ein System von Leihfahrrädern zur Verfügung steht, das den gesamten Raum Großkopenhagen bis nach Frederiksborg umspannt und bei dem das Anmieten eines Fahrrades so einfach ist wie das Lösen eines Einkaufswagens vorm Supermarkt – und auch nicht viel teurer.
Sehr genau werden wir dabei die unterschiedlichen Erfahrungen anderer Städte im Auge behalten. So muss das An- und Abmieten eines Rades der versprochenen Einfachheit genügen. Und auch ein erfolgreiches Modell darf nicht dazu führen, dass sich ungenutzte Räder in der Stadt „klumpen“ oder beliebig liegen gelassen werden.