Die SSW-Ratsfraktion Kiel beantragt in der kommenden Ratsversammlung, dass die Stadtverwaltung zur Integration und Stärkung des kulturellen Austauschs die Einführung von Pat*innenschaften zwischen Schüler*innen mit und ohne Fluchterfahrung an Kieler Schulen prüfen soll. Dazu erklärt Marvin Schmidt, Ratsmitglied der SSW-Ratsfraktion:
„Kieler Schulen müssen Chancengleichheit für den Bildungserfolg aller Schüler*innen gewährleisten. Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrungen haben hier jedoch aufgrund von sprachlichen und kulturellen Barrieren einen großen Nachteil. Diese Problematik führt dazu, dass gerade Schüler*innen der DaZ-Klassen einen Nachteil im schulischen Erfolg haben können.
Eine praktische sowie ohne große Umwege umsetzbare Maßnahme für die Förderung des Austauschs, des Spracherwerbs und somit der Integration ist die Einrichtung von Pat*innenschaften zwischen Schüler*innen mit und ohne Fluchterfahrungen an Kieler Schulen. In diesem Zusammenhang möchten wir mit unserem Antrag ‚Pat*innenschaften für DaZ-Schüler*innen‘ (Drs. 1162/2023) für die kommende Sitzung der Ratsversammlung die Verwaltung prüfen lassen, wie diese Pat*innenschaften gestaltet und finanziell unterstützt werden können. Zudem soll festgestellt werden, ob und welche ähnlichen Strukturen bereits an Kieler Schulen praktiziert werden und in welchem Rahmen die Experimentierklausel des Bildungsministeriums für die Umsetzung miteinbezogen werden kann.
Die Integration in das deutsche Bildungssystem stellt Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrungen vor große Herausforderungen. Dieser Probleme müssen wir uns annehmen und Möglichkeiten für eine Förderung des Spracherwerbs und des kulturellen Austauschs anbieten. Wie schon einige Kieler Schulen – beispielsweise die Hebbelschule im Rahmen ihres Schulentwicklungstages – dargestellt haben, gibt es bereits einige Ideen zum Bewältigen dieser Herausforderungen, die gebündelt, koordiniert und gegebenenfalls finanziell unterstützt werden müssen. So kann Kiel als Landeshauptstadt nicht nur neue Perspektiven bieten, sondern sich auch noch internationaler aufstellen und wertvolle Potenziale im kulturellen Austausch zwischen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Fluchterfahrungen identifizieren und nutzbar machen.“