19. September 2019

Kieler Nahversorgung wie in Paris

Die SSW-Ratsfraktion will mit ihrem Antrag „Revitalisierung der Kieler Nahversorgung nach Pariser Vorbild“ (Drs. 0834/2019) in der heutigen Ratsversammlung dafür sorgen, dass die Landeshauptstadt Kiel mit einer stadteigenen Gesellschaft selbst steuernd bei der Nahversorgung in Kiel tätig werden kann. Dazu erklärt der SSW-Fraktionsvorsitzende Ratsherr Marcel Schmidt:

„Die Kieler Nahversorgung muss dringend verbessert werden. Fußläufig erreichbare Geschäfte sind Dreh- und Angelpunkt des Lebens in den Stadtteilen. Für eine Wiederbelebung dieser Strukturen wollen wir mit unserem Antrag die Landeshauptstadt Kiel mit einem Instrument ausstatten, mit dem der weitere Rückgang der Kieler Nahversorgung gestoppt und sogar rückgängig gemacht werden kann. In Paris sorgt die Semaest (Société d’économie mixte d’aménagement de l’Est parisien) seit 15 Jahren dafür, dass die kleinteilige Nahversorgung der französischen Hauptstadt aufrechterhalten werden kann. Wir wollen, dass die Verwaltung prüft, wie in Kiel eine ähnliche stadteigene Gesellschaft gegründet werden kann. Ihre Aufgabe wäre es – ganz nach dem Pariser Vorbild – Ladengeschäfte in Quartieren mit erkennbaren Defiziten in der Nahversorgung aufzukaufen und anschließend an Gewerbetreibende weiterzuvermieten, die in den jeweiligen Quartieren benötigt werden.

Marcel Schmidt – Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel

Wir wollen mit diesem Antrag eine engmaschige Versorgung der Stadtbevölkerung durch inhabergeführte Geschäfte unterstützen bzw. möglich machen. Der Markt allein kann nicht dafür sorgen, dass diese Strukturen ohne das steuernde Eingreifen der Kommune von allein be- oder entstehen – das haben uns die Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte gezeigt. Sie zeigen auch, dass das Pariser Modell funktioniert. Die Semaest hat ganz entscheidend zur Bewahrung und  Entwicklung des Pariser Stadtbildes beigetragen. Diese Potenziale wollen wir uns mit so einem wichtigen Steuerungsinstrument auch nutzbar machen. Die Kieler Nahversorgung hat noch einen weiten Weg vor sich; mit den richtigen Werkzeugen kann aber auch diese Aufgabe gelöst werden.“

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