Hochrechnungen der Verwaltung prognostizieren ein unterschiedliches Wachstum in den Stadtteilen der Landeshauptstadt Kiel. Die SSW-Ratsfraktion fordert, dass die Kommunalpolitik die Kieler Stadtteile und Quartiere mehr in den Fokus nimmt, um ein gleichmäßigeres Wachstum der Stadt zu ermöglichen. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Ratsherr Marcel Schmidt:
„Die Landeshauptstadt Kiel ist nach Prognosen der Verwaltung eine wachsende Stadt. Die Betrachtungen ergeben jedoch, dass die Bevölkerung in den meisten Stadtteilen eher stagnieren oder schrumpfen wird und in nur wenigen Stadtteilen stark steigen wird. Die größten prozentualen Bevölkerungsrückgänge wird dabei der Kieler Norden mit Friedrichsort und Schilksee verzeichnen. Große Anstiege sind für Gaarden, Meimersdorf/Moorsee und Steenbek-Projensdorf vorhergesehen.
Während wir uns natürlich darüber Gedanken machen müssen, wie der Bevölkerungszuwachs beispielsweise in Gaarden zu bewältigen ist, müssen wir gleichzeitig auch auf die angrenzenden, schrumpfenden Stadtteile schauen. Ziel muss es sein, Anreize für eine gleichmäßige Bevölkerungsverteilung in den Stadtteilen zu schaffen. Die Stellschrauben dafür liegen auf der Hand: Wohnungsbau, Nahversorgung und ÖPNV-Anbindung. In Friedrichsort haben wir mit unseren Anträgen zum Thema Nahversorgung schon viel bewegen können. Gleichzeitig haben wir dafür gesorgt, dass der Kieler Norden noch vor der Fertigstellung der ersten Stadtbahnlinie mit einem eigenen Schnellbussystem an das Stadtzentrum angeschlossen wird.
Diese Anstrengungen zur Förderung der Lebensqualität in den zentrumsfernen Quartieren der Landeshauptstadt werden wir beibehalten und weiter ausbauen, um ein harmonisches und gleichmäßiges Wachstum der Kieler Stadtteile zu ermöglichen und damit soziale Konflikte zu reduzieren. Dafür müssen wir künftig ganz genau hinschauen, in welchen Stadtteilen Wohnungen entstehen und was für Wohnungen das sind. Wir setzen darauf, dass auch die anderen Fraktionen unsere Bemühungen um die Kieler Stadtteile, wie zum Beispiel in Elmschenhagen, Ellerbek und Wellingdorf, unterstützen und unsere Initiativen mittragen.“