Um die Probleme mit vermehrtem Drogenkonsum und Beschaffungskriminalität in Gaarden abzumildern, beantragt die SSW-Ratsfraktion in der kommenden Sitzung der Kieler Ratsversammlung die Einrichtung einer Dienststelle des Kommunalen Ordnungsdiensts (KOD) und eines Drogenkonsumraums in Gaarden. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Ratsherr Marcel Schmidt:
„Angesichts der aktuellen Situation in Gaarden ist offensichtlich, dass der KOD eine möglichst zentral gelegene Dienststelle in Gaarden benötigt. Offener Drogenkonsum, Drogenhandel und Beschaffungskriminalität verunsichern die Bewohner*innen des Stadtteils und beeinträchtigen das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen und damit auch die Lebensqualität ganz erheblich. Der KOD benötigt eine Dienststelle vor Ort, als Infrastruktur für Kommunikation und Vorgangsbearbeitung, aber auch, um schnell zu den Einsatzorten in Gaarden zu gelangen, um ansprechbar zu sein, Präsenz zu zeigen und notwendige Ausrüstung vorzuhalten.
Weiterhin benötigt Gaarden dringend einen Drogenkonsumraum, um den offenen Drogenkonsum einzudämmen und die Konsumierenden zu betreuen. Die durch die Drogenszene hervorgerufenen Probleme im Stadtteil sind offenkundig, ein Drogenkonsumraum ist zwingend geboten, um einen ganzheitlichen Ansatz der Stadtteilarbeit umzusetzen, der nicht nur auf Repression setzt, sondern den betroffenen Drogenkonsument*innen auch Hilfsangebote macht und gesundheitliche Risiken reduziert. Es ist richtig, dass wir einen solchen Raum auch auf dem Westufer installieren, aber gerade in Gaarden ist der Bedarf offensichtlich, weswegen wir so eine Einrichtung an diesem Standort auch schon in der Vergangenheit gefordert haben.
Gaarden braucht jetzt Hilfe durch nachhaltige Lösungen von Dauer. Deshalb stellen wir in der nächsten Sitzung der Ratsversammlung den Antrag ‚Hilfe für Gaarden‘ (Drs. 1167/2023), in dem wir genau diese Forderungen formulieren: Die Einrichtung einer zentralen KOD-Dienststelle und eines Drogenkonsumraums in Kiel-Gaarden. Dazu werden wir in den Haushaltsberatungen eine Aufstockung der Mittel für den KOD und für die Sozialarbeit auf der Straße beantragen. Wir sind es den Gaardener*innen schuldig, sie nicht den Problemen und Herausforderungen im Stadtteil allein zu lassen.“