Zum Beschluss, in Kiel ein Zentrum zur Geschichte Kiels im 20. Jahrhundert aufzubauen, erklärt Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:
„Erinnern ist das Fundament, auf dem Zukunft gemacht wird. Als SSW-Ratsfraktion sind wir froh über die Vorlage der Verwaltung, ein Zentrum zur Geschichte Kiels im 20. Jahrhundert einzurichten. Dies ist eine einzigartige Chance, die bitteren Verwerfungen des 20. Jahrhunderts aufzuarbeiten. Dass der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus dabei eine tragende Rolle zukommt, ist nur zu richtig.
Zufrieden lasen wir im vorgelegten Konzept, dass gerade im Zusammenhang mit der Aufarbeitung von Verfolgung und Vernichtung auch das Leid der Sinti und Roma betrachtet werden soll. Gerne begleiten wir diesen Prozess. Unsere Hoffnung liegt dabei in dem kombinierten Ansatz, der für das Zentrum sowohl als Lern- wie auch als Organisationszentrum. Neben der Vermittlung tritt damit die Entwicklung und Fortschreibung der Auseinandersetzung mit unserer jüngsten Geschichte. Europaweit müssen wir ernüchtert zusehen, wie Populisten und Extremisten versuchen, den gesellschaftlichen Diskurs zu bestimmen. Wer die Erkenntnisse der Vergangenheit gebrauchen kann, um neue Entwicklungen kritisch zu hinterfragen, wird davor geschützt sein. Dazu bedarf es aber nicht nur übergeordneten Wissens, sondern auch das Wissen diese in einen lokalen Kontext einzuordnen. Das geplante Zentrum wird dabei helfen.“