Deutlich mehr als ein Drittel der Schüler*innen der dänischen Schule in Dänischenhagen, der Jernved Danske Skole, kommt aus Kiel. Dazu erklären Marcel Schmidt, Fraktionsvorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel, und Dr. Susanna Swoboda, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion:
„Die Landeshauptstadt Kiel übernimmt für ihre dänischen Schüler*innen die Beförderungskosten bei den sogenannten ‚freien Verkehren‘, die notwendig werden, wo es keinen ÖPNV gibt, in voller Höhe. Wir danken der Landeshauptstadt Kiel dafür ausdrücklich, das ist für die dänische Minderheit in Kiel eine große und wichtige Hilfe.
Diese Kosten wären vermeidbar gewesen, wenn die dänische Schule in Dänischenhagen dort geblieben wäre, wo sie gewachsen ist: in Kiel! Zunächst in der Wik, dann in Friedrichsort. Dass sie nun in Dänischenhagen steht, ist schon vor diesem Hintergrund nicht ganz zu verstehen. Absehbar waren doch die Schwierigkeiten, die sich für viele Schüler*innen allein aus der Transportfragen ergeben würden, denn von Anfang an kam die größte Einzelgruppe aus Kiel. Darüber hinaus werden, durch den Standort außerhalb von Kiel, die Bewilligung von Fördermitteln durch die Landeshauptstadt erschwert und auch in anderen Bereichen unnötige Bürokratie erzeugt.
Wie gut das Zusammenleben zwischen Kiel und seiner dänischen Minderheit gedeiht, kann man in Pries sehen. Aus dem kleinen dänischen Kindergarten dort ist inzwischen eine respektable Kindertagesstätte (Daginstitution) mit Krippe und zwei lebendigen Kindergartengruppen geworden. Sie genießt einen ausgezeichneten Ruf und kann sich auf die Stadt verlassen, auch wenn dieses, wie im Falle der 30er-Zone vor dem Kindergarten, manchmal des Anstoßes seitens der SSW-Ratsfraktion bedarf.
Daher wird es Zeit für Skoleforeningen, der Trägerin aller dänischen Schulen im Land, sich für eine dänische Schule in der Landeshauptstadt zu interessieren. Ein gymnasialer Zug hier ist ohnehin längst überfällig. Dies würde den Kindern unserer dänischen Minderheit nicht nur eine weitere, wertvolle Ausbildungsstätte schaffen. Es eröffnete ihnen allen einen direkten Weg in die Kieler Bildungs- und Kulturlandschaft.“