Anlässlich des internationalen Weltfrauentags am 08. März erklärt der Fraktionsvorsitzende der SSW-Ratsfraktion Kiel, Ratsherr Marcel Schmidt:
„Der internationale Frauentag am 08. März ist eine notwendige Institution; ein dringend benötigter Moment zum Innehalten und Prüfen, wie weit unsere Gesellschaft auf dem Weg zur Gleichberechtigung der Geschlechter bereits gekommen ist und wo noch nachgebessert werden muss. Das Land Schleswig-Holstein hat kürzlich ein Hochrisikomanagement eingeführt, um Frauen, die Gefahren durch (Ex-)Partner ausgesetzt sind, besser schützen zu können. Noch immer gibt es viel zu viele Gewalttaten gegen Frauen mit Beziehungshintergrund und das häufig mit Todesfolge – Femizide. Wir begrüßen sehr, dass das Land hier aktiv wird, doch der Weg zur Gleichberechtigung endet hier nicht.
Unlängst macht der Equal Pay Day darauf aufmerksam, wie alte Rollenbilder und gesellschaftliche Konventionen die wirtschaftliche Lage von Frauen prägen und viel zu häufig Armutsrisiken für sie schaffen. Deshalb müssen wir die Grundlagen dafür legen, die häufiger von Frauen geleistete unbezahlte Care-Arbeit sichtbar zu machen und angemessen zu honorieren: sozialpolitisch, gesellschaftlich und in letzter Konsequenz auch finanziell.
Sämtliche Fortschritte zur Gleichberechtigung, die wir in den vergangenen Jahrzehnten bereits gemacht haben, sind aktuell jedoch so stark gefährdet, wie schon lange nicht mehr: Erstarkende rechtsextremistische und autoritäre Kräfte wollen mit ihrer geplanten Rückkehr zu längst überwundenen Rollenbildern die Frauen wieder in die direkte Abhängigkeit von männlichen Familienoberhäuptern und damit in die gesellschaftliche Unterdrückung zwingen. Wir können deshalb nur immer daran erinnern: Der Kampf für die Gleichstellung der Geschlechter ist immer auch ein Kampf gegen den Rechtsextremismus.“