Die SSW-Ratsfraktion wünscht sich, dass das Halten auf Zuruf für den Kieler ÖPNV geprüft wird. Dazu erklärt Marvin Schmidt, Mitglied der SSW-Ratsfraktion Kiel:
„Viele andere Städte nutzen dieses System in ihrem Busverkehr bereits: in Hamburg, München, Remscheid und zahlreichen anderen Städten hält der Nachtverkehr nicht nur an Haltestellen, sondern auch auf Zuruf in Absprache mit dem Fahrpersonal auch dazwischen. So können die Fahrgäste mitunter lange Wege zwischen Haltestellen und der eigenen Haustür reduzieren, was sowohl aus Gründen des Komforts sinnvoll ist, aber vor allem auch dabei hilft, nächtliche Angsträume zu meiden, den Fahrgästen ein höheres Sicherheitsgefühl zu geben und damit den ÖPNV insgesamt als Verkehrsmittel attraktiver macht.
Mit unserem Antrag ‚Halten auf Zuruf‘ (Drs. 0155/2024) bitten wir die KVG in einem Testzeitraum von Juni bis November im Nachtverkehr das System zu erproben und anschließend über die Ergebnisse im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität zu berichten. Dabei würden wir gerne wissen, wie das Angebot angenommen wurde und welchen Einfluss der Ausstieg auf Zuruf auf die KVG-internen Abläufe hatte. Wichtig ist uns an dieser Stelle, dass sich dieses Angebot nicht negativ auf die Arbeitsbedingungen des Fahrpersonals auswirkt. Unser Antrag wurde in der gestrigen Ratssitzung in den Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität sowie in den Ausschuss für Wirtschaft und Digitalisierung überwiesen.
In der Vorbereitung dieses Antrags haben wir uns mit den Verkehrsbetrieben in Remscheid ausgetauscht, um die rechtlichen Rahmenbedingungen zu klären: Fahrgäste dürfen die Busse nur an Haltestellen verlassen, außer das Fahrpersonal erlaubt es. Die Entscheidung über das Halten auf Zuruf trifft also das Fahrpersonal mit Rücksicht auf die Straßenverkehrsordnung und entsprechend der Verkehrssituation sowie der Fahrplanlage. Wir hoffen, dass sich das Halten auf Zuruf mittelfristig auch in Kiel realisieren lässt – als ein Baustein zur Attraktivierung des Busverkehrs. Wir freuen uns auf eine positive Diskussion unseres Antrags in den Fachausschüssen.“