Zu den Plänen der Kieler Stadtwerke, bis 2028 eine 50 Gigawatt Großwärmepumpe in der Landeshauptstadt ans Wärmenetz zu bringen, erklärt der Vorsitzende der SSW-Ratsfraktion Kiel, Ratsherr Marcel Schmidt:
„Bis 2028 wollen die Kieler Stadtwerke die Versorgungmöglichkeit von 10.000 Kieler Haushalten mit Wärme aus einer Meerwasserwärmepumpe bereitstellen. Das Vorbild für eine solche Lösung findet sich in Dänemark: Im dänischen Esbjerg wird voraussichtlich im Oktober die ‚Großwärmepumpe‘ eines deutschen Herstellers in Betrieb genommen. Die SSW-Ratsfraktion begrüßt diesen Schritt der Kieler Stadtwerke sehr.
Auch das 8-Punkte-Programm der Stadtwerke Kiel zur Klimaneutralität findet unsere Zustimmung. Die technologische Lösung dafür wird mit dänischer Hilfe ausgearbeitet, was noch einmal unterstreicht, dass die Energiewende in Kiel im skandinavischen Kontext und mit den Potenzialen von den im Ostseeraum möglichen Technologietransfers gedacht werden muss.
Wir stellen fest, dass einer der wichtigsten Schauplätze der Energiewende der Ausbau und Wandel der Wärmeversorgung ist. Wir vermissen klare Aussagen dazu und haben aus diesem Grund den Antrag ‚Ausbau der Fernwärmeversorgung in Kiel‘ (Drs. 0442/2023) in die Ratsversammlung eingebracht. An der Diskussion unseres Vorstoßes in der Ratsversammlung merken wir bereits, wie wichtig es ist, dass das Thema angegangen wird: Die Zukunft des Heizens in einer Großstadt sind Wärmnetze. Für Kiel sehen wir die richtige Lösung in einer Kombination aus Fern- und Nahwärmenetzen sowie Passivhaus-Standards.
Zum Ausbau dieser Netze fehlen uns jedoch noch konkrete Planungen. Wir glauben, dass Kiel hier noch schneller werden kann, als lediglich mit der vorgeschriebenen gesetzlichen Frist zu planen. Als Klimaschutzstadt muss Kiel proaktiv handeln und die Entwicklung anführen; auch, um bei Förderungen nicht ins Hintertreffen zu geraten. Es wird höchste Zeit, dass die neue Ratsversammlung die Entwicklung der Wärmenetze mit Priorität angeht. Wir würden uns sehr freuen, wenn die mögliche neue Grün-Rote Mehrheitskooperation uns dabei unterstützt, den Netzausbau voranzubringen.“