Möbel Höffner öffnet morgen in Kiel seine Pforten, während die vom Konzern zu leistenden Wiedergutmachungsmaßnahmen für die Umweltzerstörungen auf dem Baugelände noch auf sich warten lassen. Die SSW-Ratsfraktion hält das für ein fatales Signal an Bürger*innen, Politik und Verwaltung der Klimaschutzstadt Kiel. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Ratsherr Marcel Schmidt:
„Es ist kein Geheimnis, dass die SSW-Ratsfraktion kein Vertrauen in den Krieger-Konzern mehr hat. Zu lang ist die Kette der Verfehlungen, die sich der Möbelriese während des Ansiedlungsprozesses in Kiel geleistet hat. Auch wenn er durchaus eine gewisse Anzahl an Arbeitsplätzen in die Landeshauptstadt bringt, ist das Image des Möbelmarktes schon vor der Eröffnung schwer beschädigt: Wir blicken zurück auf eine Geschichte voller Enttäuschungen und zäher, unbefriedigender Gespräche mit dem Krieger-Konzern. Reaktionen gibt es von dort grundsätzlich nur auf Nachfrage und in der Regel auch nur, wenn man Druck ausübt.
Dazu passt auch, dass die Wiederherstellung der Umweltzerstörungen, die der Konzern Ende des vergangenen Jahres im Umfeld der Baustelle geschehen ließ, immer noch nicht angelaufen ist. Das verdeutlicht noch einmal die Prioritätensetzung der Möbelkette: Erst die Gewinne, dann alles andere. Damit bestätigt sich unser Eindruck, dass Höffners Unternehmenskultur den heutigen Erwartungen in einer Großstadt wie Kiel an die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie nicht gerecht werden kann.
Kiel als Klimaschutzstadt hat sich unter anderem per Masterplan Klimaschutz und dem Climate Emergency der Erhaltung seiner Stadtnatur verpflichtet. Wer hier erfolgreich und im Einklang mit den Kieler*innen wirtschaften möchte, dem muss klar sein, wie die Kieler Stadtgesellschaft funktioniert und was sie von einem so großen Player auf dem Arbeitsmarkt erwartet. Wir raten dem Krieger-Konzern deshalb dringend, an seiner grundsätzlichen Einstellung zu arbeiten: Das Wirtschaften der Zukunft kann und darf nicht mehr ein Wirtschaften gegen die Natur sein, sondern muss den Anforderungen an Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz Rechnung tragen. Wenn diese Einsicht nicht kommt, wird Höffner immer ein unerwünschter Fremdkörper im Kieler Stadtbild bleiben.“