Im Rahmen der Debatte um die Flüchtlingspolitik der Landeshauptstadt Kiel forderte die migrationspolitische Sprecherin der SSW-Fraktion im Rat Dr. Susanna Swoboda alle Kieler und Kielerinnen auf, die Gemeinschaft mit den neuen Mitbürgern als willkommen zu heißen. In ihrem Redebeitrag fordert sie, aus uns und den Flüchtlingen ein Wir zu machen:
Rede zum Antrag zur Integration von jugendlichen Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt,
Geschäftliche Mitteilung zur Willkommenskultur,
Kinder- und Jugendbetreuung am Schusterkrug
Flüchtlinge aufzunehmen, willkommen zu heißen und zu integrieren, ist eine große verantwortungsvolle Aufgabe. Kiel stellt sich dieser Verantwortung. Unter dem Motto „Vielfalt macht stark“ gehen wir diese Herausforderung an. Wir unterstützen die Menschen, die zu uns gekommen sind, bieten ihnen Möglichkeiten und Wege sich zu integrieren.
Aber es ist nicht nur ein Geben, wir bekommen auch etwas zurück. Wir können uns auch von den vielfältigen Lebensentwürfen und Lebenserfahrungen inspirieren lassen, von ihnen lernen. Auf diese Weise kann die große Herausforderung auch zu einer Chance für uns alle werden. Das zeigt sich unter anderem am Beispiel der Integration von jugendlichen Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Beide Seiten können dadurch dazu gewinnen. Auf der einen Seite: Den Jugendlichen wird eine Perspektive eröffnet, sie können etwas tun, ein Ziel verfolgen, sich beweisen, wie es für die Jugendphase allgemein typisch ist. Denn zunächst sind jugendliche Flüchtlinge vor allem eines: Jugendliche, auf dem Weg in die Selbstständigkeit, in die Erwachsenenwelt, in die Arbeitswelt.
Auf der anderen Seite hat uns der demographische Wandel erreicht, auf dem Wege zu einer älter werdenden Gesellschaft sind wir auf Zuwanderung angewiesen, brauchen wir Menschen, die eine Ausbildung machen wollen, brauchen wir Arbeitskräfte, um den Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Der SSW unterstützt dabei eine Integrationspolitik, die sich an den Lebenslagen der Menschen orientiert. Integration ist ein Querschnittsthema, dass viele unterschiedliche Bereiche betrifft, Gesundheit, Wohnen, Arbeit, Bildung, um nur einige zu nennen. Wir brauchen daher eine Organisationsstruktur, die die Vernetzung aller beteiligten Akteure vorantreibt, eine Struktur, in der neue Wege beschritten werden und neue Lösungen gefunden werden können. Dazu gehört auch eine Entlastung der Kommunen, Überzeugungsarbeit, Änderung rechtlicher Bestimmungen, um nur einige Aspekte zu nennen. Dazu gehört aber auch eine Koordinierung und fachliche Unterstützung beim Ehrenamt. An dieser Stelle ein großes und herzliches Danke Schön an alle, die sich ehrenamtlich engagieren. Es ist schon vieles auf den Weg gebracht worden, doch muss dieser Prozess fortgesetzt bzw. optimiert werden und dies nicht nur auf kommunaler sondern auch auf Landes- und Bundesebene.
Für uns in Kiel heißt es: Flüchtlinge in Kiel willkommen heißen. Das bedeutet Integration vom ersten Tag an, das bedeutet auch, aus uns und den Flüchtlingen ein WIR zu machen.
Ich bitte um Zustimmung für unseren Antrag.