18. Februar 2016

Integratives Theater: Vielfalt senkt den Tellerrand

Dr. Susanna Swoboda, SSW-Ratsfrau und Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses
Dr. Susanna Swoboda, SSW-Ratsfrau und Sprecherin für Diversität

In ihrer Rede zum Haushaltsbegleitantrag „Integratives Theater“ der Kieler Rathauskooperation aus SSW, SPD und Bündnis90/Die Grünen macht Ratsfrau Dr. Susanna Swoboda klar, dass eine inklusiv denkende und handelnde Gesellschaft nur durch Konfrontation mit der Verschiedenheit der Menschen zustande kommen kann:

Eine Stadt gewinnt durch ihre kulturelle Arbeit, dies gilt insbesondere für das Integrative Theater.

Es ist normal verschieden zu sein. Dem stimmen wir alle zu. Doch dieses Wissen, diese Botschaft müssen wir noch weiter verbreiten, noch stärker leben.

Ein integratives Theater schafft Räume, schafft die Möglichkeit, unsere eingefahrene Wahrnehmung zu erweitern; es mahnt uns, unsere Denkweisen zu ändern und inklusivem Leben mehr Platz zu geben. Noch mag es viele Zuschauer befremden oder erstaunen, wenn sie Menschen mit einer Behinderung oder einer Beeinträchtigung auf der Bühne erleben.

Aber ist es nicht gerade die Funktion eines Theaters, ein Spiegel der Welt zu sein. Ist es nicht die Aufgabe des Theaters, uns diesen Spiegel vorzuhalten? Und das genau macht das Integrative Theater in Kiel. Jedes Mitglied der Theatergruppe hat Fähigkeiten, die nur er oder sie kann, darin sind sie alle einzigartig. Und genau darum geht es, wenn Menschen auf der Bühne stehen. Dann wollen sie Gedanken und Emotionen an ihre Zuschauer transportieren, dann wollen sie die Menschen zum Lachen, Weinen oder Nachdenken anregen. Und dafür ist es doch zweitrangig, ob der Mensch auf der Bühne alleine gehen kann oder sich beispielsweise mit einer Gehhilfe, einem Rollstuhl bewegt oder ob er einen Schulabschluss hat.

Das Integrative Theater in Kiel ist zum einen eine Bereicherung, zum anderen ist es aber auch ganz einfach gelebte Normalität, so verschieden sind wir Menschen.

Ich freue mich über den Konsens, den wir hier in diesem Haus zu dem Thema Fortbestand und Fortentwicklung des Integrativen Theaters haben.

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